2. Erasmustreffen in Bozen 26. – 30. April 2017

05.05.2017

Bericht und Rückmeldungen

Das zweite Treffen hatte einen klaren Schwerpunkt: nämlich sich mit dem Thema „Migranten in Europa – Migranten und Europa“ in szenischem Schreiben auseinanderzusetzen.

Eröffnet wurde das Treffen durch eine Fotoausstellung von Ludwig Thalheimer „Here I am“. Der bekannte Fotograf hatte mit jungen Flüchtlingen die Stadt Bozen fotografiert, auf der Suche nach Motiven, welche die Flüchtlinge interessierten.

22 SchülerInnen aus Gazi, Bozen, Graz, München und Amsterdam sowie 5 Migranten aus Gambia, welche das Gymnasium „Walther von der Vogelweide“ zusätzlich eingeladen hatte, arbeiteten dann 4 Tage am Thema und versuchten über unterschiedlichste Schreibimpulse Szenen zu entwickeln.

Bozen hatte den Münchner Autor und Regisseur Philipp Jescheck (in Zusammenarbeit mit den Vereinigten Bühnen Bozen) gebeten den Workshop zu leiten. Gabriel Molinari, Lehrer für Mathematik und Improtheater in Amsterdam, half Jescheck bei seiner Arbeit.

In fünf gemischten Gruppen (jede Schule und je ein Migrant mussten in jeder Gruppe vertreten sein) setzten sich die Schüler u.a. mit Szenen aus Aischylos‘ „Schutzflehenden“ auseinander, versuchten unterschiedlichste (antike und moderne) Figuren (vom Charakter, der Sprache, dem Denken her) zu entwickeln, erprobten ihre Überlegungen auf der Schulbühne in der Aula Magna, hörten Jeschecks Rückmeldungen, entwickelten die Szenen weiter und holten sich über Interviews am Samstagvormittag in der Stadt Bozen weitere Impulse.

Die intensive Arbeit führte zu einer Riesensammlung unterschiedlichster Szenen, die nun entweder in Loseblättern oder in der von Philipp Jescheck nachträglich vorgenommenen Zusammenfassung von den Schulen für die weitere Arbeit genutzt werden sollen.

Der dritte Schritt des Projekts sieht nämlich vor, aus diesen Szenen und über weitere Arbeitsschritte entweder ein Theaterstück oder eine Ausstellung zum Thema zu entwickeln und mit diesem Projekt Spendengelder für ein von Migranten und Schülern gemeinsam entwickeltes Projekt zu sammeln.

Bleibt noch zu erwähnen, dass es neben der intensiven Arbeit in den Workshops auch noch eine Stadtführung gab, der Ötzi, Schloss Runkelstein, der Filmclub besucht wurden, der Austausch bei gemeinsamen Abendessen in den Pizzerie der Stadt und einem Völkerballspiel in der Turnhalle gesucht und gelebt wurde.

 

Rückmeldungen der Schüler:

Ich habe sehr gerne an diesem Projekt teilgenommen, weil wir so die Möglichkeit hatten, junge Leute aus verschiedenen Teilen Europas und Migranten aus Gambia kennenzulernen. Ich fand es sehr interessant mit ihnen zusammenzuarbeiten und unsere Meinungen und Ideen auszutauschen, wobei wir sehr unterschiedlichen Realitäten aus ganz Europa und aus Gambia begegnet sind. Sowohl das Schreiben von Texten und das Improvisieren als auch die Interviews haben mir Spaß gemacht. (Martina)

Das Projekt war eine tolle Erfahrung, mir hat vor allem das Interviewen gefallen, weil wir dadurch mit vielen verschiedenen Meinungen und Ansichten konfrontiert worden sind. Ich fand es auch gut, dass wir viele SchülerInnen aus Partnerschulen aus ganz Europa kennengelernt haben und auch die Möglichkeit hatten, selbst mit fünf Migranten zusammenzuarbeiten. (Anna)

Das ErasmusPlus-Projekt hat uns die Möglichkeit gegeben mit jungen Menschen aus verschiedensten Orten in Europa zusammenzuarbeiten und dadurch auch andere Ansichtsweisen und Blickwinkel zur Thematik kennenzulernen, das fand ich sehr gut. (Julia)

Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Projekt wurden wir am Ende positiv überrascht. Vor allem aufgrund der guten Organisation und der interessanten Themen, die während des Projekts vertieft wurden. (Paul)

 

Rückmeldung von Philipp Jescheck:

Liebe Martina, es war eine tolle Zeit bei Euch! Schön, dass wir dieses Projekt gemeinsam machen konnten.

Das nächste Treffen findet in Amsterdam statt. Das Barlaeusgymnasium wird ein Theaterstück auf die Bühne bringen und versuchen die Schüler der beteiligten Länder in diese Produktion einzubinden. Termin: November 2017.